Darum geht es hier:
Hofkirche Innsbruck: Die schwarzen Mander
Die Hofkirche in Innsbruck wird von den Innsbruckern schlichtweg Schwarzmanderkirche genannt. Dieser Titel rührt von den 28 überlebensgroßen Figuren her, die den prunkvollen Sarg umgeben. Der Sarg ist jedoch leer. Die Hofkirche wurde von 1553 bis 1563 erbaut und beherbergt das monumentale Grabmal Kaiser Maximilians I.. Die Kirche ist zudem mit der Silbernen Kapelle verbunden, die als Grabkapelle für Erzherzog Ferdinand II. und seine Gemahlin Philippine Welser dient.
Schon öfter bin ich in der Altstadt von Innsbruck gewesen und an der Hofkirche vorbei gelaufen. Innen soll das prächtige Grab von Kaiser Maximilian sein. Deswegen wollte ich schon einmal hinein, habe dann aber festgestellt, dass man für den Zugang zur Kirche einen Eintritt zahlen muss. Das hat mich abgeschreckt – für eine Kirche bin ich eigentlich nicht bereit eine Eintrittsgebühr zu bezahlen. Wenn du auch am Überlegen bist, das gibt es innen zu sehen: Die Hofkirche in Innsbruck gehört zu den bedeutendsten religiösen und historischen Sehenswürdigkeiten der Tiroler Landeshauptstadt. Sie ist nicht nur ein faszinierendes Beispiel der Renaissancearchitektur, sondern auch ein Ort von großer historischer Bedeutung, da sie das Grabmal Kaiser Maximilians I. beherbergt – eines der bekanntesten und beeindruckendsten Kunstwerke aus der Habsburgerzeit.
Mein Besuch in der Hofkirche Innsbruck
Heute habe ich aber wirklich gut Zeit und das Wetter in Innsbruck ist bewölkt. Das ist eine gute Gelegenheit, doch mal die Hofkirche in Innsbruck von innen anzuschauen. Ich gehe nebenan durch das Portal des Tiroler Volkskunstmuseums, um ein Ticket zu lösen. Am Ticketschalter bekomme ich schnell erklärt, dass man nicht nur den Eintritt für die Kirche bezahlt, sondern mit dem Ticket auch noch das Museum besuchen kann, plus eine multimediale Erlebnisshow über den Kaiser Maximilian. So mache ich mich auf den Weg hinein und bin gespannt.
Multimediashow Kaiser Maximilian
Das moderne Erbe von Kaiser Maximilian
Hinter dem Eingang trennen sich die Wege: Hinauf ins das Museum, geradeaus in den Innenhof. Durch die Arkaden gehe in Richtung Hofkirche. Auf dem Weg dahin informiert mich die freundliche Aufsicht im Museum über eine Multimediashow. In drei Räumen gehe es um das Erbe Kaiser Maximilians. Rund 13 Minuten würde dies dauern. Das interessiert mich. Ich gehe in den ersten Raum und starte unter Anleitung die Vorführung. Ich setze mich zwischen eine Vielzahl von Bildern, die alle mit dem Kaiser zu tun hatten. Die Stimme aus dem Off informiert mich über die Errungenschaften von Maximilian.
Wie von Geisterhand öffnet sich danach die Türe und ich gehe ins nächste Zimmer. Dort erfahre ich, wie Kaiser Maximilian seine Macht ausbaute: Er setzte auf Diplomatie, schreckte aber auch vor Krieg nicht zurück, wenn die diplomatischen Bemühungen erfolglos blieben. Seine Strategie der Heiratspolitik zur Mehrung von Macht und Einfluss nahmen sich nachfolgende Herrscher zu Nutze.
Im letzten Raum geht es um den Tod des Kaisers. Er stirbt auf dem Weg von Innsbruck nach Linz (übrigens auch eine schöne Stadt – Linz mit Kindern hat uns sehr gefallen). Todesursache war wahrscheinlich Krebs. Damit der Kaiser nicht vergessen wird, setzte er sich ein Denkmal: Bereits zu Lebzeiten begann er mit dem Bau der Hofkirche und seines Grabdenkmals. Fast 100 Jahre sollte es dauern, bis die Hofkirche Innsbruck fertig gestellt wurde.
Die Multimediashow endet und ich gehe nun wirklich in die Hofkirche hinüber. Der Eingang ist wenige Meter weiter im Arkadengang. Durch eine kleine schmale Türe trete ich in die Hofkirche ein. Riesig groß ist das Grabmal des Kaisers. Rundherum stehen die übermenschlich großen Mitglieder der Familie des Kaisers – die schwarzen Mander. Das Grab ist jedoch leer, seine sterblichen Überreste liegen in Wiener Neustadt
Hofkirche Innsbruck von innen
Die Hofkirche wurde zwischen 1553 und 1563 auf Anordnung von Kaiser Ferdinand I., dem Enkel von Kaiser Maximilian I., erbaut. Sie war ursprünglich als Aufstellungsort für das Grabmal des verstorbenen Monarchen geplant. Kaiser Maximilian I. hatte bereits zu seinen Lebzeiten ein beeindruckendes Grabmal in Auftrag gegeben, das jedoch nie vollendet wurde. Nachdem er 1519 in seiner Burg in Wiener Neustadt beigesetzt wurde, ließ Ferdinand I. das unvollständige Grabmal nach Innsbruck bringen und es in der neu errichteten Hofkirche aufstellen. So wurde die Hofkirche zum Gedenkort für den großen Kaiser und seine Visionen.
Die Pläne für die Kirche wurden von dem Trienter Architekten Andrea Crivelli entworfen, während der Bau von Nikolaus Türing d. J. und später von Marx della Bolla überwacht wurde. Das imposante Renaissanceportal, das den Haupteingang der Hofkirche ziert, wurde von den Steinmetzen Hieronymus de Longhi und Anton del Bon geschaffen. Mit der Zeit erlebte die Hofkirche verschiedene Erweiterungen und Renovierungen. Besonders erwähnenswert ist der Anbau der Silbernen Kapelle durch Erzherzog Ferdinand II. zwischen 1577 und 1578, die als Grabkapelle für ihn und seine Gemahlin Philippine Welser errichtet wurde. In den folgenden Jahrhunderten fanden auch andere bedeutende Persönlichkeiten in der Hofkirche ihre letzte Ruhestätte, darunter Andreas Hofer, der Tiroler Freiheitskämpfer.
Hofkirche Innsbruck: Das prunkvolle leere Grab des Kaisers
Das bekannteste und beeindruckendste Kunstwerk in der Hofkirche ist das Prunkgrabmal Kaiser Maximilians I.. Der Innenraum der Kirche wird von diesem monumentalen Kenotaph dominiert, das von 28 überlebensgroßen Bronzefiguren umgeben ist. Diese Figuren stellen sowohl prominente Persönlichkeiten aus der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches dar als auch verschiedene allegorische Gestalten, die für das Leben und die Tugenden Maximilians I. stehen. Das Grabmal wurde von verschiedenen Künstlern und Handwerkern geschaffen und erst im Jahr 1584 vollendet.
Die Silberne Kapelle, die sich im oberen Stockwerk der Hofkirche befindet, ist ein weiteres Highlight dieser außergewöhnlichen Kirche. Sie wurde zwischen 1577 und 1578 von Hans Lucchese erbaut und dient als Grabkapelle für Erzherzog Ferdinand II. und seine Gemahlin Philippine Welser. Die Kapelle verdankt ihren Namen dem Silberaltar, der mit silbergetriebenen Madonnenfiguren und anderen Symbolen verziert ist. Die Silberne Kapelle ist ein eindrucksvolles Beispiel für den Prunk und die Prachtentfaltung des späten 16. Jahrhunderts.
Die Architektur der Hofkirche ist ein hervorragendes Beispiel der Renaissance. Besonders beeindruckend ist die dreischiffige Hallenkirche, die von hohen Säulen und filigranen Gewölben geprägt ist. Die Stuckarbeiten, die das Kircheninnere zieren, stammen größtenteils aus dem späten 17. Jahrhundert.
Lohnt sich der Eintritt in die Hofkirche Innsbruck?
Ich war skeptisch, aber irgendwie sollte man die Hofkirche schon mal gesehen haben, wenn man einen Ausflug nach Innsbruck macht oder hier gar ein paar Tage Urlaub verbringt. Als Einwohner der Stadt solltest auf jeden Mal die Hofkirche Innsbruck gesehen haben. Die „Schwarzen Mander“ gehören zur Tiroler Kultur. Die Dimension des Grabes ist riesig. Nirgendwo sonst habe ich gesehen, dass eine Kirche so monumental viel Platz für das Grabmal eines weltlichen Monarchen frei macht. Gefühlt ist die halbe Kirche Grabmal und die andere Hälfte Gotteshaus mit Bänken und Altar. Sollte man gesehen haben.
Von der Hofkirche ist es nur ein kurzer Spaziergang bis in die Prachtstraße der Altstadt, die Maria-Theresien-Straße. Diese historische Straße, die sich als ein zentraler Teil der Innsbrucker Innenstadt erstreckt, verbindet verschiedene bedeutende Sehenswürdigkeiten und bietet Besuchern eine wunderschöne Mischung aus barocker Architektur, modernen Geschäften und einer einzigartigen Atmosphäre. Auf deinem Weg wirst du mit Blicken auf das beeindruckende Goldene Dachl und andere historische Highlights belohnt. Benannt nach der österreichischen Kaiserin ist sie die Einkaufsstraße und Flaniermeile mit vielen Schaufenstern und Cafes in Innsbruck. Mittendrin die Annasäule, am Ende die Triumphpforte.
—> Maria-Theresien-Straße Innsbruck
Wetter Innsbruck
Willst du wissen, wie das Wetter in Innsbruck wird? Das wollen jeden Tag tausende andere auch. Deswegen habe ich hier das Innsbruck Wetter und dazu noch das 7 Tage Wetter Innsbruck. So kannst du planen!
—> Wetter Innsbruck
Beliebt ist auch der Blick durch die Innsbruck Webcam. Ich habe einmal das komplette Panorama über die Altstadt Innsbruck mit dem Karwendel und dann noch den Blick von oben aus den Bergen der Nordkette hinunter in die Stadt. Beides kannst du hier anschauen:
—> Webcam Innsbruck
Zusammenfassung Hofkirche Innsbruck
- Monumentales Grabmal Kaiser Maximilians I.: Das Hauptmerkmal der Hofkirche ist das beeindruckende, leere Grabmal von Kaiser Maximilian I., das von überlebensgroßen Bronzefiguren umgeben ist, die als „Schwarze Mander“ bekannt sind.
- Prunkvolle Grabfiguren: Die 28 Bronzefiguren, die das Grabmal umgeben, repräsentieren historische Persönlichkeiten und allegorische Gestalten, die für die Tugenden und das Leben Maximilians I. stehen.
- Erbaut zwischen 1553 und 1563: Die Kirche wurde von Kaiser Ferdinand I., dem Enkel von Maximilian I., in Auftrag gegeben und als Aufstellungsort für das monumentale Grabmal erbaut.
- Renaissancearchitektur: Die Hofkirche ist ein hervorragendes Beispiel der Renaissancearchitektur mit einer dreischiffigen Hallenkirche, hohen Säulen und filigranen Gewölben.
- Silberne Kapelle: Die Silberne Kapelle, erbaut 1577-1578, dient als Grabkapelle für Erzherzog Ferdinand II. und seine Gemahlin Philippine Welser. Sie ist bekannt für ihren Silberaltar.
- Multimediashow über Kaiser Maximilian: Im Tiroler Volkskunstmuseum ist eine multimediale Erlebnisshow über das Leben und Erbe Kaiser Maximilians zu sehen, die einen tiefen Einblick in seine Herrschaft und Politik gibt.
- Historische Bedeutung: Die Hofkirche ist nicht nur ein religiöser Ort, sondern auch ein Denkmal für den bedeutenden Kaiser Maximilian I. und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Tiroler Landeshauptstadt.
- Eingang durch das Volkskunstmuseum: Der Zugang zur Hofkirche erfolgt durch das Tiroler Volkskunstmuseum, das mit dem Ticket auch den Eintritt zur Kirche und zur multimedialen Ausstellung ermöglicht.
- Weitere Grabstätten: Neben Maximilian I. befindet sich in der Hofkirche auch das Grabdenkmal an den Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer.
- Kultur- und Touristenattraktion: Die Hofkirche ist ein Muss für Kulturinteressierte und Touristen in Innsbruck, die ein Stück der Habsburgergeschichte und die prachtvolle Kunst der Renaissance erleben möchten.
Weiterführende Links
- meine Innsbruck Altstadt Tipps
- entdecke diese Innsbruck Sehenswürdigkeiten
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