Die Annasäule in Innsbruck

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Annasäule Innsbruck in der Maria Theresien Straße

Die Annasäule Innsbruck in der Fußgängerzone Maria-Theresien-Straße
Die Annasäule Innsbruck in der Fußgängerzone Maria-Theresien-Straße

Die Annasäule ist eines der bekanntesten und symbolträchtigsten Denkmäler in der Innsbrucker Altstadt und befindet sich prominent auf der Maria-Theresien-Straße, der zentralen Prachtstraße der Tiroler Landeshauptstadt. Sie wurde im Jahr 1706 errichtet und erinnert an die Befreiung Tirols von bayerischen Truppen während des Spanischen Erbfolgekrieges – ein Ereignis, das am 26. Juli 1703, dem Gedenktag der heiligen Anna, stattgefunden haben soll. An diesem Tag – dem sogenannten „St.-Anna-Tag“ – konnten die Tiroler Landesverteidiger die bayerischen Einheiten bei Innsbruck zurückdrängen, was als „Bayerischer Rummel“ in die regionale Geschichte einging. In Dankbarkeit für diesen erfolgreichen Widerstand wurde die Säule von den Landständen des Fürstentums Tirol gestiftet.

Warum die Annasäule so heißt…
Eigentlich ist der Name der Annasäule falsch. Die Säule mitten in der prächtigen Maria-Theresien-Straße hieß ursprünglich Mariensäule. Oben auf der Säule steht nämlich die Maria mit einer Sichel. Nachdem die Weihe der Säule am Annatag vollzogen wurde, am 26.07.1706, prägte dies den Namen so nachhaltig, daß aus der Mariensäule die Annasäule wurde. Am 26. Juli ist der Annatag – deswegen Annasäule.

Danke Christian für deinen Hinweis, da war vorher ein Fehler im Text! Jetzt stimmt´s. Und hier gleich noch eine Ergänzung von Christian: Die Heilige Maria auf der Annasäule steht auf der Mondsichel, wie übrigens auch die Darstellung an der Fassade der Schwazer Pfarrkirche. Wobei in Schwaz (und wohl auch in Innsbruck) damit sicher „Maria Himmelfahrt“ ausgedrückt werden sollte. Die Mondsichelmadonna-Darstellungen haben nämlich eigentlich einen anderen Ursprung. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Mondsichelmadonna.

Künstlerische Gestaltung und Materialwahl

Gestaltet wurde das Denkmal vom renommierten Trentiner Bildhauer Cristoforo Benedetti, einem der wichtigsten Künstler des Barock in Tirol. Die Annasäule selbst ist aus rotem Kramsacher Marmor gefertigt, einem Gestein, das regional abgebaut wurde und für seine tiefrote Färbung bekannt ist. Die Säule ist in der Form einer korinthischen Säule ausgeführt – ein klassisches Element barocker Monumentalarchitektur. An ihrer Spitze thront eine anmutige Statue der Mondsichelmadonna, die als apokalyptische Frau (nach Offenbarung 12) dargestellt ist. Sie steht auf einer Sichel, umgeben von einem Strahlenkranz und hält das Jesuskind im Arm. Diese Figur gilt als Beschützerin Tirols und symbolisiert den Triumph des Glaubens über Bedrohung und Krieg.

Die Heiligen am Sockel der Mariensäule

Der Sockel der Säule ist kunstvoll mit vier überlebensgroßen Heiligenfiguren geschmückt, die in Nischen aufgestellt sind. Diese stellen St. Anna, die Mutter Marias, St. Georg, den Drachentöter und Landespatron Tirols, sowie die Diözesanpatrone St. Kassian von Brixen und St. Vigilius von Trient dar – ein bewusster Verweis auf die damalige kirchliche Struktur Tirols, das in mehrere Bistümer unterteilt war. Jede dieser Figuren wurde mit individuellen Attributen versehen und ist Ausdruck des barocken Kunstverständnisses, das religiöse Ikonografie mit politischer Symbolik verband. Die Position der Heiligen in Verbindung mit der Marienfigur an der Spitze macht die Säule zu einem christlichen Sieges- und Dankesmonument mit tiefer regionaler Verwurzelung.

  • St. Anna, die Mutter der Jungfrau Maria, die dem Denkmal auch ihren Namen gibt,
  • St. Georg, der Drachentöter und Landespatron Tirols,
  • St. Kassian, Patron der damaligen Diözese Brixen,
  • St. Vigilius, Bischof von Trient und Patron der südlichen Landesteile.

Auf der Annasäule ist eine nachgemachte Marienfigur. Das Original der Maria ist in der Kirche vom Stift Fiecht bei Schwaz zu sehen. In Innsbruck sind unter den Augen der Maria vier weitere Figuren an der Annasäule zu finden: Die heilige Anna, die Mutter Marias; der Kassian, als Patron der Diözese Brixen; Vigilius, Patron der Diözese Trient; der Landesheilige Georg. So wird der Zusammenhalt rund um Innsbruck´s Nachbarn symbolisiert.

Heute ist die Mariensäule eine der Innsbruck Sehenswürdigkeiten

Hin und wieder muss die Annasäule auch gereinigt werden
Hin und wieder muss die Annasäule auch gereinigt werden

Heute ist die Annasäule nicht nur ein bedeutendes Kunst- und Kulturgut, sondern auch ein beliebter Treffpunkt und Fotostandort für Einheimische und Touristen. Ihr Standort auf der Maria-Theresien-Straße ermöglicht einen eindrucksvollen Blick auf die historische Altstadt und die dahinter aufragende Nordkette, was besonders in der Winterzeit ein beeindruckendes Panorama ergibt. Als Denkmal der Geschichte, Kunst und Identität Tirols ist die Annasäule ein unverzichtbarer Teil des städtischen Lebensraums Innsbrucks und ein authentisches Zeugnis barocker Dankbarkeit und Tiroler Selbstbehauptung.

Warum wurde die Annasäule errichtet?

Im Rahmen der spanischen Erbfolgekriege gab es bei Innsbruck eine Schlacht mit den Bayern. Nachdem diese bayerischen Truppen zurückgeschlagen werden konnten, wurde ein Denkmal errichtet – die Annasäule. Die Maria auf der Annasäule schaut auch nach Norden – in Richtung Bayern – auf die Nordkette, wo auch die höchstgelegene Sehenswürdigkeit von Innsbruck ist. Eine der schönsten Fotomotive der Stadt: Die Annasäule mit den bunten Hausfassaden und der Nordkette im Karwendel.

Persönliches Fazit

Die Altstadt in Innsbruck bei der Annasäule
Die Altstadt in Innsbruck bei der Annasäule

Heute ist die Annasäule mit der Maria-Theresien-Straße wohl das beliebteste Fotomotiv (zusammen mit dem goldenen Dachl). Mir gefällt es hier auch sehr gut. Unter der Säule sitzen im Sommer gerne die Besucher und genießen ein Eis. Rund um die Annasäule lohnt sich ein Aufenthalt in einem der zahlreichen Cafes. Das Flair der Altstadt Innsbruck ist hier besonders hautnah zu spüren. Im Winter gibt es hier übrigens einen schönen Weihnachtsmarkt in Innsbruck! Und schau dir wenige Meter von der Annasäule auch das barocke Palais Trapp mit dem Innenhof an. Wo ist die Annasäule, wie kommst du am besten hierher? Ich habe hier in der Googlekarte den genauen Standort eingezeichnet. Mit dem Routenplaner findest du leicht hierher.
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